In jedem Haushalt finden sich in regelmäßigen Abständen gute Gründe, Hand anzulegen. Das ist eine Binsenweisheit. Selbst ein tropfender Wasserhahn kann den einen oder anderen schon vor ein unlösbares Problem stellen. Schuld daran ist aber oft nur das fehlende Werkzeug. Der andere wichtige Grund ist fehlendes Selbstvertrauen oder der Umstand, dass er oder sie sich bezüglich Selbermachen nichts zutraut.
Wenn für eine Reparatur im Haus, und sei diese auch noch so trivial, eine Bohrmaschine, spezielle Werkzeuge wie Imbusschlüssel, Metallsäge oder Stromprüfer benötigt werden, dann muss gleich der Fachmann her. Dabei sind viele Werkzeuge so hilfreich und technisch ausgereift, dass sie auch vom weiblichen Geschlecht leicht bedient und für viele Zwecke nutzbringend eingesetzt werden können.
Es geht hier nicht darum, grundsätzlich den Handwerker zu umgehen und alle anfallenden handwerklichen Probleme selbst zu lösen. Es gibt aber viele Situationen und Grenzfälle, die unter guten Voraussetzungen den Wohnungsbesitzer oder Hauseigentümer das Selbermachen erleichtern.
Der Akkuschrauber – dem Heimwerker ein unentbehrlicher Helfer
Neben der Minimalausrüstung an Werkzeug gibt es einen Übergangsbereich an nützlichen Tools, die man nicht unbedingt benötigt, die aber für viele einfache Arbeitsgänge beim Heimwerken eine signifikante Erleichterung darstellen. Zum Kreis dieser Werkzeuge zählt ohne Zweifel der Akkuschrauber. Da jede handelsübliche Bohrmaschine auch für die Befestigung, oder dem Lösen von Holzschrauben eingesetzt werden kann, gehört das Akkuschrauber-Set nicht unbedingt in die Grundausstattung.
Wer allerdings einmal versucht hat, mit einem Kreuzschlitzschraubendreher eine Holzschraube in einen 8er-Kunststoffdübel zu drehen der weiß, dass damit gegebenenfalls eine gewisse Kraft aufgewendet werden muss. Wenn, wie es häufig der Fall ist, mehrere Dübel gesetzt werden müssen, wie beispielsweise bei der Montage eines Wandregals, verursachen die manuellen Schraubarbeiten nach kurzer Zeit schon die ersten Krampfsymptome in der Handmuskulatur.
Nützliche Werkzeuge zu günstigen Preisen
Beim Discounter werden teilweise mehrmals pro Jahr Akkuschrauber Sets zu günstigen Preisen angeboten, die schon eine bemerkenswerte Leistungsfähigkeit besitzen. Die in solch netzunabhängigen, batteriebetriebenen Werkzeugen integrierten Akkus sind teilweise schon in Lithium-Ionen Technology ausgeführt, die sich durch relativ geringe Selbstentladung und eine höhere Energiedichte auszeichnen. Da Lithium Ionen Akkus nicht den berüchtigten Memoryeffekt aufweisen, sind sie weniger anfällig für Unterbrechungen beim Ladevorgang und dem Ladezustand vor dem Laden selbst.
Natürlich sind solche Akkuschrauber nicht mit hochleistungsfähigen Modellen vergleichbar, die vom Profi auf der Baustelle für viele Schraubarbeiten eingesetzt werden müssen, ohne dauernd den Akku nachzuladen. Für die in einem Haus typisch anfallenden Arbeiten wie der Montage eines Regals sind die vermeintlich einfachen Geräte jedoch vollkommen ausreichend.
Erstaunlicher Umfang an Accessoires und Funktionalität
Selbst einfache Gerätemodelle gibt es schon in einer praktischen Gerätebox, in der der Akkuschrauber zusammen mit dem Ladeadapter und allen wichtigen Accessoires Platz findet und gut transportiert werden kann. Erstaunlich und erfreulich zugleich ist die Tatsache, dass verschiedene Schraubentypen mit verschiedenen, sogenannten Mitnahmeprofilen Berücksichtigung finden, indem die entsprechenden Einsätze für Schlitzschrauben, Kreuzschlitzschrauben, Innensechskant (Imbus) und gelegentlich auch anderen, exotischeren Formen mitgeliefert werden.
Die einzelnen Einsätze lassen sich in einem Handgriff einsetzen und schnell wechseln. Die Umschaltung zwischen Rechts- und Linkslauf ist bei solchen Geräten schon obligatorisch. Eine Kontroll – LED für die Ladezustandsanzeige, der LED-Anzeige von Recht-oder Linkslauf und zusätzliche LED Lämpchen für die Ausleuchtung der Schraubumgebung runden die teilweise vorzügliche Funktionalität selbst einfacher und preisgünstiger Geräte ab.
Gutes Preis-Leistungsverhältnis und Handlichkeit
Ein wichtiges Kriterium, das einen Akkuschrauber charakterisiert, ist seine Handlichkeit. Für den Heimwerker ist es sehr angenehm, wenn der Umgang mit diesem Werkzeug auch in unbequemer Lage leicht und problemlos ist. In dieser Hinsicht ist es wichtig, dass das Gerät leicht und griffig ist. Damit sind anderen Charakteristiken aber automatisch gewisse Grenzen gesetzt, so zum Beispiel der Leistungsfähigkeit vom Akku und davon abhängig der Kraftübertragung auf eine Schraube. Das Drehmoment, das ein kleines und preisgünstiges Modell liefern kann ist letzten Endes entscheidend für den Umfang an Arbeiten, die mit einem solchen Akkuschrauber erledigt werden können. Ein wiederaufladbarer Akku, der für dauerhaftes Arbeiten mit entsprechend größerer Leistungsfähigkeit ausgestattet ist, hat auch ein größeres Volumen und ein größeres Gewicht.
Für das Ein- und Ausdrehen von Schrauben in 8-er Kunststoffdübel, sind selbst Modelle geeignet, die nur ein limitiertes Drehmoment von 4 Nm bis 5 Nm liefern können. Nm (Newtonmeter) ist die Einheit, in der die physikalische Größe des Drehmoments (Bewegungskraft) angegeben wird.
Kein Zeitdruck beim Heimwerken
Eine Frauenhand wird selbst bei einem Versuch Schwierigkeiten haben, eine adäquate Holzschraube in einen 8-er Kunststoffdübel zu drehen, was mit dem kleinen Helfer fast problemlos möglich ist. Da die meisten Montagearbeiten im Rahmen vom Selbermachen in Wohnung und Haus in der Regel nicht von Zeitdruck gekennzeichnet sind, kann man dem Lithium Ionen Akku zwischendurch ein Stunde Zeit zur Regeneration am Ladegerät gönnen, damit dieser wieder neue Kraft tanken kann. Die gut sichtbare Ladekontroll-LED wird der wiedergewonnenen Bereitschaft zur Arbeit grünes Licht geben.
Bei dem gegebenen Preis-Leistungsverhältnis für ein solches Werkzeug ist der Kauf bei Preisen um die 20 € von geringem Risiko gekennzeichnet. Für ein intensiveres Heimwerken ist auch die Anschaffung von mehreren Modellen eine Überlegung wert.
Bilder: © hausgestaltung-und-technik.de
[Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 30.08.13 veröffentlicht und zuletzt am 20.01.17 aktualisiert.]