Bodenbeläge sind ein wichtiger Bestandteil von gediegener Raumausstattung. Die richtige Wahl zu treffen, die auch nach Jahren noch gefällt, ist nicht immer leicht. Da reicht die Palette vom einfachen PVC Boden über zahllose Arten von Holzfußböden bis hin zu ähnlich variantenreichen Steinböden. In Schlafräumen sind häufig Teppich- oder Holzböden anzutreffen, die das Gefühl von wohltuender Wärme vermitteln. Natürlich werden derartige Bodenbeläge auch in anderen Räumlichkeiten verlegt. Bei Vorlieben für die rustikale Bauweise sind so zum Beispiel Wohnräume mit Holzböden im Trend und sehr beliebt. Fast immer eine Option für nahezu alle Räumlichkeiten in einer Wohnanlage sind Fliesen aller Art, oder gar edler Marmor.
Der Wohnungs- oder Hauseigentümer steht daher in vielen Fällen vor der Qual der Wahl und sucht eine nachhaltige Lösung für sein Problem. Die Kosten spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Es gilt also wie so oft bei der Inneneinrichtung, einen guten Kompromiss im Kosten-Nutzen Verhältnis zu finden. Tapeten und Wandfarben können problemlos erneuert werden. Bei Fußböden ist das nicht mehr ganz so einfach.
Keramikfliesen im Wohnzimmer
Fliesen verlegen ist mit körperlichen Anstrengungen verbunden. Wer mit dem Gedanken spielt, Bodenfliesen, Terrassenplatten oder gar Marmor selbst zu verlegen, der muss solche Anstrengungen in Kauf nehmen. Die einzelnen Arbeitsschritte sind für den untrainierten Körper ungewohnt. Auch das nach der späteren Verlegung notwendige Verfugen, besonders von größeren Flächen, ist harte Arbeit. Die Bereitschaft selbst Hand anzulegen ist sicherlich sehr oft vorhanden. Gerade beim Hintergrund einer ‚wackeligen‘ Baufinanzierung ist ein gewisses Maß an Eigenleistung geradezu zwingend.
Da das Fliesen legen nicht unbedingt zu den Arten handwerklicher Arbeit gehört, die man häufiger verrichten würde, besteht für viele Wohnungs- und Hauseigentümer eine gewisse Barriere, die zunächst überwunden werden muss.
Wichtige Voraussetzungen für den unbedarften Heimwerker
Es muss ja nicht gleich das Wohnzimmer sein, um die ersten Gehversuche beim Einbau von Keramikfliesen zu starten. In den Kellern von Einfamilienhäusern werden nicht mehr nur Kartoffeln und Eingemachtes von der letzten Gartensaison aufbewahrt, wie man das noch aus den 50er und 60er Jahren gewohnt war. Heutzutage befindet sich ein Sport- und Hobbyraum, ein Spielzimmer für die Kinder, eine kleine Werkstatt, oder gar ein Partyraum im Keller. Ein Teil der Räumlichkeiten besitzt häufig sogar normale Fenster, die das Tageslicht einströmen lassen, sodass solche Räume zu der insgesamt verfügbaren Wohnfläche gezählt werden dürfen.
Ein gut verlegter, ebener Estrich als Untergrund für Bodenfliesen ist wahrscheinlich die wichtigste Voraussetzung zum selbermachen. Was die Qualität vom später fertiggestellten Fliesenboden anbelangt, so müssen an dieser Stelle nicht die strengsten Maßstäbe angelegt werden. Kleine Fehler werden in solchen Räumen nicht so augenfällig und kritisch bewertet.
Für solche Projekte eignen sich Fliesen Restposten, die im Fachgeschäft, oder Baumarkt oft weit unter dem Normalpreis angeboten werden. In anderen Fällen sind es kleine Brandfehler, die den Preis von ansonsten guter Qualität von Keramikfliesen nach unten drücken. Für Kellerräume kann die Wahl für solche Ware eine vernünftige Entscheidung sein.
Vorbereitende Maßnahmen
Ein ebener, gut nivellierter Untergrund ist die halbe Miete. Bei einem Boden mit Estrichbelag ist das normalerweise der Fall. Ist dies nicht gegeben, dann muss der Boden erst gespachtelt und mit Fliesengrund vorbehandelt werden. Dieser Arbeitsschritt kann sich über mehrere Tage hinziehen.
Für diese Aktion sind gewisse handwerklichen Vorkenntnisse eine gute Voraussetzung. Wer solche Arbeiten noch nie selbst durchgeführt hat gut daran, sich um professionelle Hilfe zu bemühen, oder den erfahrenen Nachbarn um Rat zu fragen.
Wichtige Werkzeuge zum Fliesen legen
Zum Fliesen legen werden nur wenige Werkzeuge gebraucht. Eines der wichtigsten davon ist der Fliesenschneider. Hier reicht die Bandbreite von sehr einfachen, handgeführten bis hin zu elektrisch betriebenen Modellen, wie sie der professionelle Fliesenleger täglich für seine Arbeit benötigt. Bei der Anschaffung eines Fliesenschneiders kann es sich lohnen, etwas genauer auf die Funktionen zu schauen, die das Werkzeug der Wahl bietet.
Da es sich hier um eine Arbeit handelt, die eher selten verrichtet werden muss gibt es Fliesenschneider Sets, die noch eine ganze Reihe anderer Funktionen bieten, die beim “Werkeln“ in Haus oder Wohnung sehr nützlich sind.
So können bereits handgeführte Modelle aus der mittleren Preisklasse für folgende, zusätzliche Arbeitsgänge hergenommen werden:
- normale Schnitte an Fliesen und Glas
- Vorrichtung für das Schneiden kreisrunder Löcher
- Vorkehrung für das Schneiden von PVC,Teppichböden, Gummi,
- Abmantelvorrichtung für Stromkabel und
- extra Rollmesser für das Schneiden von Papier, Stoffen oder Leder.
Arbeiten mit der Zahnkelle
Das zweite, wichtige Werkzeug ist die Zahnkelle. Mit ihrer Hilfe wird der Fliesenkleber aufgetragen, auf den später die Fliesen gelegt werden. Für den richtigen Umgang und besonders die Wahl der Zahnkelle und die für die zu verlegenden Fliesen richtige Größe der Zahnung, gibt der Hersteller die erforderlichen Hinweise. Hier ist die Beratung durch den Fachverkäufer im Baumarkt ebenfalls eine wichtige Maßnahme.
Ähnliches gilt für die richtige Wahl und das Anrühren vom Fliesenkleber. Unsachgemäße Verarbeitung kann leicht dazu führen, dass sich später die eine oder andere Fliese vom Untergrund löst, eine ärgerliche Angelegenheit, die sich aber vermeiden lässt.
Bevor die ersten Bodenfliesen verlegt werden ist es sehr empfehlenswert, mit einem Maurerbleistift Markierungen auf dem Untergrund anzubringen. Die Zeit, die man sich für diesen wichtigen Arbeitsschritt nimmt, kommt einem später bei der Verlegung doppelt und dreifach zu gute. Es geht vor allem darum, an der richtigen Seite eines Raumes anzufangen. Dabei handelt es sich normalerweise um die Seite, die als erstes ins Auge fällt. Entlang eines geraden Striches auf dem Estrich lassen sich die ersten Platten exakt verlegen. In gleicher Weise empfiehlt es sich am anderen Ende des Zimmers und je nach Größe auch in der Mitte Abstandslinien zu ziehen, an denen man sich im Laufe der Fliesenverlegung orientieren kann und eine gleichmäßig parallele Verarbeitung sicherstellt.
Über solche Hilfslinien lässt sich auch relativ gut einschätzen, bei welcher Konstellation die zahlenmäßig geringste Anzahl von Schnitten anfallen.
An geraden Wänden müssen die Fliesen nämlich in aller Regel zugeschnitten werden, um einen sauberen Abschluss sicherzustellen. An den Zimmertüren, in Fensternischen unter den Heizkörpern, oder an irgendwelchen Hindernissen, muss anstelle des Fliesenschneiders je nach Anforderung eine Flex eingesetzt werden. Eine solche Anforderung entsteht, wenn beispielsweise ein Viereck aus einer Fliese herausgeschnitten werden muss, um einen passgenauen Einbau zu ermöglichen. Solche Arbeitsschritte sind mit dem hier gezeigten Fliesenschneider nicht realisierbar.
Mit Fugenbrett und Schwamm die Fliesen verfugen
Nach einer Ruhephase von einem Tag können Bodenfliesen in der Regel verfugt werden. Für diesen Arbeitsschritt empfiehlt der Fliesenhersteller einen dafür geeigneten Fugenmörtel. Ist eine diesbezügliche Angabe nicht auf dem Verpackungsmaterial zu finden, wird der Fachverkäufer gerne mit gutem Rat zur Seite stehen. Auch bei der farblichen Auswahl vom Fugenmörtel ist Vorsicht geboten. An hellen Fugen fallen Verschmutzungen später sehr viel mehr auf, als an dunkleren. Ansonsten ist es wieder das richtige Mischungsverhältnis von Fugenmasse und Wasser, das bei der Zubereitung wichtig ist, gefolgt von dem sauberen Einarbeiten zwischen die verlegten Platten. Dabei wird sukzessive Fugenmörtel mit einem Fugenbrett aufgestrichen und nach einer kurzen ‚Antrockenphase‘ mit einem feuchten Schwamm eingearbeitet, sauber geputzt.
Wie schon oben erwähnt, das Vorhaben, Fliesen selbst zu verlegen, sollte idealer Weise zunächst in weniger kritischen Räumlichkeiten versucht werden. Sind gute Untergründe mit Estrichböden vorhanden, dann lassen sich die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Fertigkeiten auch auf andere Räume übertragen.