Laminat erfreut sich großer Beliebtheit. Es ist ein relativ preisgünstiger, einfach zu verlegender und zu reinigender Werkstoff. Solange der Nutzer des Bodens darauf achtet, diesen keiner Nässe auszusetzen, denn das Laminat würde dann aufquellen und beschädigt werden, hat er über viele Jahre einen schönen Boden. Sehr wichtig ist jedoch auch die Anbringung von Fußleisten, damit der Boden auch vernünftig aussieht. Zum Verschnitt von Fußbodenleisten lohnt sich dieser ausführliche Artikel.
Laminat verlegen: Die Planung
Laminate gibt es in den verschiedensten Designs. Vom üblichen Holzschnitt bis hin zu einer Imitation von Stein ist nahezu alles vorhanden. Wichtig ist nun vor allem herauszufinden, welches Laminat benötigt wird und wie viel davon. Der Verschnitt hängt einerseits von der Größe, beziehungsweise der Seitenrelation des Raumes sowie der Menge an Ecken ab. Vor allem bei Räumen mit Einbuchtungen oder fest montierten Objekten, wie beispielsweise einem Kachelofen, ist Vorsicht geboten. Weiter muss beachtet werden, wofür der Boden genutzt werden soll. Wird er in einem Schlafzimmer liegen oder in einem stark bespielten Kinderzimmer?
Die Nutzklassen von Laminat
Hier kommen die sogenannten Nutzklassen ins Spiel. Grob umrissen geben diese Auskunft darüber wie stabil und abriebsicher das Material ist. Je stabiler die einzelnen Elemente sind, desto dicker sind sie auch. Die Nutzklassen bewegen sich im privaten Bereich von NK (Nutzklasse) 21 – 23 und im gewerblichen Bereich von NK 31 – 33. Mit steigender Zahl steigt die Belastbarkeit. NK 21 wird beispielsweise für das Schlafzimmer verwendet, NK 23 hingegen für den stärker beanspruchten Eingangsbereich.
Es macht daher nur begrenzt Sinn, eine niedrige NK, und somit auch günstigeres Laminat, für einen Bereich zu verbauen, welcher stark frequentiert wird. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verbaut nahezu ausschließlich hochwertiges Laminat, da die Preisunterschiede im überschaubaren Bereich liegen. Schließlich hat niemand einen Mehrwert, der einige Prozent spart, aber den Boden nach wenigen Jahren ersetzen muss. Zu viel des Guten kann aus Preisgründen dann jedoch getrost vermieden werden und es bedarf wirklich keinem NK33 in einem moderat genutzten Raum.
Lieber etwas mehr Laminat kaufen: Der Verschnitt
Wer für einen 20 qm Raum exakt 20 qm Laminat kauft, wird feststellen, dass er zu wenig Material hat. Zwar wird durchaus der abgeschnittene Teil bei der neu begonnenen Reihe wieder angelegt, doch das funktioniert nicht immer. Damit der Boden ausreichende Stabilität aufweist, müssen die Abschnitte von einer Reihe zur nächsten rund 30cm voneinander entfernt sein. Wenn nun das erste Brett in Reihe eins nach 120 cm endet, darf das in Reihe zwei verbaute Brett maximal 90 cm oder mindestens 150 cm lang sein.
Früher oder später wird ein Heimwerker akzeptieren müssen, ein kleines Stück Laminat zum Ausschuss zu legen, da ein Verbau die Stabilität beeinträchtigen würde. Abgesehen von diesem, je nach Raumproportionen, immer auftretenden Verschnitt stellen zusätzliche Ecken sowie auch Türen ein Problem dar. Denn diese Elemente sorgen für den meisten Verschnitt und vor allem als nicht versierter Heimwerker oder Anfänger kann es leicht passieren, sich beim Anpassen eines Elementes an den Kachelofen oder den Türrahmen zu verschneiden, sodass das ganze Brett nicht mehr zu gebrauchen ist.
Es gibt die Faustregel, mit 5 % bis 10 % Verschnitt zu rechnen, je nachdem wie simpel oder komplex der entsprechende Raum ist. Eine Absprache mit dem Verkäufer, in den meisten Fällen ein Baumarkt, ist hilfreich, um etwaige verpackte und noch nicht angebrochene Pakete mit Laminat zurückgeben zu können. In Einzelfällen nehmen Händler auch angebrochene Pakete zurück, doch davon ist bei der Planung vorerst nicht auszugehen.
Die Trittschalldämmung: Gepolsterte Unterlage zwischen Boden und Laminat
Unter Trittschalldämmung versteht man eine gepolsterte Unterlage zwischen dem Laminat und dem eigentlichen Boden. Manche Laminate haben eine derartige Dämmung bereits fest verbaut. Falls dies nicht der Fall ist, können diese Dämmungen separat erworben werden. Diese Produkte dienen dazu, störende Geräusche zu vermeiden, welche entstehen wenn das Laminat durch Belastung auf den Boden drückt. Diese Trittschalldämmungen können jedoch nicht verwendet werden, wenn der Boden uneben ist. In solchen Fällen muss der Boden zunächst geebnet werden, zumindest wenn es sich um größere Höhenunterschiede handelt. Kleine Unterschiede von wenigen Millimetern sind hingegen in der Regel nicht sehr problematisch,
Das Verlegen der Laminatbretter
Einen Laminatboden zu verlegen ähnelt dem Zusammensetzen eines Puzzles – nur ohne nervige Sucherei. Die einzelnen Elemente sind so gebaut, dass sie problemlos aneinander gesetzt werden können und danach relativ rutschfest sind. Zuerst wird ein Brett, der Länge nach, an das andere gelegt, bis die gegenüberliegende Wandseite erreicht ist. Das letzte Brett muss für gewöhnlich zugeschnitten werden. Hierfür bietet sich eine Stichsägen an, deren Sägeblätter für Laminatböden geeignet sind. Ist nun die zweite Reihe fertig zusammengesetzt, wird sie an der vorherigen Reihe angelegt und dort eingeklinkt. Es gibt unter den verschiedenen Herstellern kleinere Unterschiede, doch meist verfügen diese über Anwendungshinweise.
Meist muss die einzulegende Reihe circa im 45° Winkel zur liegenden Reihe angelegt, angedrückt und abgesenkt werden. Hochwertige Laminate lassen sich erfahrungsgemäß leichter verlegen und passen besser ineinander als billigere. Tun sich kleine Abstände zwischen den Reihen oder innerhalb einer Reihe auf, schafft ein Zugeisen Abhilfe. Die Arbeit mit diesem Gerät sollte aber nur mit größter Vorsicht vonstattengehen, um nichts zu beschädigen. Meist genügt ein mittelstarker Schlagstoß mit dem Handballen in die Richtung des Abstandes, welcher beseitigt werden soll. Natürlich darf nicht mit zu viel Kraft gearbeitet werden.
Laminat reagiert auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das bedeutet, es kann sich ausdehnen und zusammenziehen. Daher ist es unabdingbar, einen Abstand zur Wand von ca. 1cm auf jeder Seite einzuhalten. Dieser Abstand muss vorhanden sein, da sich sonst die Gefahr ergibt, dass sich der komplette Boden hebt und beschädigt wird. Hierzu gibt es Abstandshalter zu kaufen, doch der geübte Heimwerker kann sich diese auch selbst aus nicht mehr benötigten Holzresten und dergleichen anfertigen. Zu groß darf der Abstand jedoch nicht sein, da sonst die Fußbodenleiste diesen nicht mehr überdecken kann.