Die Entscheidung für den Hauskauf ist meistens von intensiver Denk- und Rechenarbeit gekennzeichnet. Es ist nur wenigen Glücklichen gegönnt, diesen finanziellen Kraftakt so präzise zu planen und vorauszuberechnen, dass zum Zeitpunkt des Einzugs in die eigenen vier Wände keinerlei Pannen zu beklagen wären.
Der finanzielle Aspekt ist es aber nicht alleine, der das Glück im eigenen Heim ausmacht. Die Art des Hauses, seine Beschaffenheit, die Qualität der Bausubstanz, Umgebung und Nachbarschaft und nicht zuletzt der Spielraum für eine ausgeprägte Hausgestaltung sind es, die über das wirkliche Gelingen vom Projekt Hauskauf mitentscheiden.
Das neue Eigenheim direkt vom Bauträger
Eine wichtige Weichenstellung wird bei der Entscheidung für die Art eines Bauobjektes gesetzt. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist nämlich bei näherer Betrachtung weitaus größer, als vorher angenommen. Im Bereich von Neubauten gibt es bereits bemerkenswerte Unterschiede.
Schon ein Fertighaus gibt es in verschiedenen Varianten und unterschiedlichen Preiskategorien.
In sogenannten geschlossenen Baugebieten, werden häufig schlüsselfertige Häuser zum Kauf angeboten. Viele Bauträger sind in der Zwischenzeit dazu übergegangen, Häuser in verschiedenen Ausbaustufen zu präsentieren, um auf diese Weise dem späteren Käufer mehr Spielraum für die Ausgestaltung und für das Einbringen von mehr Eigenleistung zu geben.
Ein ganz wichtiger Vorteil bei einer solchen Kaufentscheidung liegt auch darin, dass sich der zukünftige Hausbesitzer nicht um Dinge wie Baugenehmigung, Eigentumsrechte und dergleichen mehr kümmern muss. All diese Angelegenheiten sollte der Bauträger bereits für ihn erledigt haben. Nachteilig könnte sich allerdings später der geringe Spielraum für die Verwirklichung eigener Bemühungen und Vorstellungen in der Hausgestaltung auswirken.
Oft wird vom Bauträger auch eine Hausbesichtigung angeboten, die interessierte Käufer unbedingt wahrnehmen sollten, ergeben sich doch dadurch gute Möglichkeiten, Fragen zu stellen und die vorhandenen Räumlichkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen.
Fertighaus, Reihenhaus oder Altbau
Das Fertighaus wird in der Regel ab Oberkante Keller geliefert. Das heißt nichts anderes, als das der Keller, in den meisten Fällen unerlässlich, auf der Basis zusätzlicher Anstrengungen, nämlich in Eigenleistung entstehen soll. Ein Fertighaus hat den Vorteil, dass es weitestgehend unabhängig vom Baugrund ist, andererseits sind die verwendeten Baumaterialien vorgegeben und es bestehen kaum Möglichkeiten, Änderungen daran vorzunehmen.
Beim Reihenhaus ist der Gestaltungsspielraum ähnlich begrenzt, obwohl es in Bezug auf Baukosten und Folgekosten, wie der ständig sich verteuernden Heizenergie auch nicht zu übersehende Vorteile gegenüber einem Einfamilienhaus bestehen. Dafür werden später nicht selten die unmittelbare Nachbarschaft anderer Bewohner in einer Reihenhaussiedlung, die räumliche Enge und schwer zugängliche Gartenbereiche zum Stein des Anstoßes.
Augen auf beim Hauskauf
Für stilvolles Wohnen kann ein Altbau eine interessante Lösung sein. Von dem “Genuss“, in den Besitz eines älteren Hauses zu gelangen, profitieren ständig viele Menschen durch Erbschaften. Aufgrund fehlender handwerklicher Begabung, aus Desinteresse, oder einfach nur wegen scheinbar ungünstiger Lage, wird ältere Bausubstanz von ihren neuen Besitzern oft eilfertig und unter Wert veräußert.
Es ist keine Frage, wer sich für einen Altbau interessiert und sich mit dem Gedanken trägt einen solchen käuflich zu erwerben, der sollte auch einige wichtige Regeln beachten und vor allen Dingen bereit und in der Lage sein, einen großen Anteil an Eigenleistung zu erbringen, bevor er sich an ein solches Bauobjekt herantraut.
Wichtige Regeln vor einer Kaufentscheidung
Eine intensive Hausbesichtigung ist ein erster wichtiger Schritt, um sich von einer möglichst intakten Bausubstanz zu überzeugen. Die Beratung durch einen ortskundigen Immobilienmakler ist angesichts der finanziellen Tragweite bei einem Hauskauf unerlässlich. Gerade die Entscheidung für einen Altbau ist mit größeren Risiken verbunden, als der Kauf eines Fertighauses.
Die Ermittlung des Immobilienwertes und eine gute Einschätzung der zu tätigenden Investitionen in Renovierung und Umgestaltung sind entscheidend für die Baufinanzierung. Darüber hinaus sollte gerade ein älteres Haus nicht unter Zeitdruck gekauft werden, eine Regel, die grundsätzlich auch bei dem Erwerb moderner Häuser einzuhalten ist.
Ein guter Maßstab für die Einschätzung der Bausubstanz wäre, wenn sich das Kaufobjekt in einem ausreichend guten Erhaltungszustand präsentieren würde, der es dem Käufer erlaubt, sofort einzuziehen. Die zusätzlichen Kosten durch lange fortdauernde Mietbelastungen, lange Wegstrecken zum Bauobjekt, die damit verbundenen Zeitverluste und dergleichen mehr, können nämlich neben den finanziellen Nachteilen auch übermäßige physische Belastungen durch aufzubringende Eigenleistung bedeuten.
Beim Hauskauf ist grundsätzlich immer eine Grundbuchprüfung vorzunehmen. Alle Faktoren, die ein Grundstück auf irgendeine Weise in seinem Wert beeinflussen können, sind in einem Grundbucheintrag festgehalten und nachprüfbar.
Beim Hauskauf von vorhandene Infrastruktur profitieren
Viele Altbauten sind alleine schon wertvoll durch ihre exklusive Lage, oft zentral in einer verkehrsberuhigte Zone einer Innenstadt oder einer größeren Gemeinde gelegen und profitieren von einer vorhandenen, gewachsenen Infrastruktur. Dazu gehören eine gute Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufsmöglichkeiten und der Vorzug ortsansässiger Arztpraxen, Apotheken und Drogerien.
Im Altbau lassen sich mehrere kleine Zimmer häufig im Rahmen von notwendigen Umbaumaßnahmen zusammenlegen. Bei der Installation neuer, umweltfreundlicher Heiztechnik kann der Bauherr in den Genuss von Fördermitteln kommen, was im Übrigen auch für die Sanierung erhaltenswerter Bausubstanz gilt.
Ein altes Haus in neuem Glanz wird in seinem Wert überproportional steigen und die Investitionen rechtfertigen. Der Hausgestaltung sind keine Grenzen gesetzt.